Alle 2 Jahre präsentiert sich die Branche wieder in Frankfurt, auf der größten Messe mit immer mehr internationalen Ausstellern. Mittlerweile sind über 2655 Aussteller vertreten. Dort den Überblick zu behalten ist unmöglich. Man staunt immer wieder, was den Herstellern innerhalb 2 Jahren so alles einfällt.
Auffallend war, dass immer mehr Hersteller versuchen ein Komplettanbieter für das Bad zu werden. Die Firma Geberit z.B. hat vor einiger Zeit den Keramik Hersteller Keramag aufgekauft und vermarktet den Hersteller nun unter Geberit. Der Name Keramag wird nicht weiter existieren.
Duravit hat nun auch eigene Armaturen, Accessoires und Vorwandinstallationen im Programm. Fehlen nur noch die Badheizkörper.
Auch bei Keuco wird das Programm immer umfangreicher. Wenn demnächst noch Badewannen und Duschflächen hinzukommen, ist Keuco auch ein Komplettanbieter. Betriebe in Europa nehmen nach und nach auch immer mehr den Stellenwert eines Komplettanbieters ein, wie z.B. Roca, oder Porcelanosa.
Rainer Clayton beobachtet ständig den Markt und stellt folgende Veränderungen fest. Alle Großhändler bauen seit Jahren immer mehr auf Ihre Hausmarken. Davon ist weder die Industrie noch der Handwerker wirklich erbaut. Clayton sagt, ohne dass die Hersteller es nach Außen tragen, bin ich davon überzeugt, dass die Hersteller langfristig Ihre Marke auch wirklich als Marke an den Verbraucher rausrichten wollen. Das soll dann so aussehen, dass eine Marke xy eine Ausstellung über Francise betreibt.
Der Kunde geht dann z.B. in eine Ausstellung von Duravit, Geberit oder Villeroy & Boch um nur einige zu nennen. Es entstehen dann nach meiner Auffassung Marken wie beim Autohersteller, BMW, Audi oder Mercedes. Villeroy & Boch hat so etwas schon versucht umzusetzen, was wenig Erfolg hatte. Aus meiner Sicht war der Markt dafür noch nicht gegeben. Beobachten wir den Markt mal weiter, was sich in welche Richtung entwickeln wird. Aus meiner Sicht wird es bis dahin noch ein paar Jahre dauern. Aber der Markt wird sich verändern. Beobachten wir den Markt mal weiter, wie es mit den 2- Stuflern weitergeht, auch hier werden Komplettanbieter entstehen. Ich komme selber aus dem Handwerk, dieses wird sich aus meiner Sicht in den nächsten Jahren auch weiter verändern. Die Industrie wird weiter an Konzepten arbeiten, um immer mehr Modulbauweisen auf den Markt zu bringen, da der Fachmangel nicht mehr in dem Umfang gegeben ist, wie er sein müsste. Aus meiner Sicht wäre es ratsam, wenn sich die Fachbetriebe mehr spezialisieren würden.
Beispiele: Heizungsanlagenbauer, Solar Expertenbetriebe, Wärmepumpen Betriebe, Pellett- Betriebe, Bäderbauer, Barrierefreie Teilsanierung, Kundendienste, alle als Spezialbebetriebe. Wenn sich die Handwerksbetriebe einigen könnten, würde es allen besser gehen, weil der Druck und die eigentlichen Aufgaben sich besser verteilen würden auf dass, was den Einzelbetrieben liegt. Der Kunde findet damit mehr Fachleute als heute. Ich vergleiche das so: der normale Sanitär / Heizungsbetrieb ist aufgestellt wie der Hausarzt, viel Allgemeinwissen, aber nicht im speziellen Detail. Das geht auch nicht bei der heutigen Situation des Fachmangels und der Vielfalt an Technik. Als spezieller Bäderbetrieb oder Heizung bin ich wie ein Facharzt auf seinem Gebiet. Darüber sollte man mal nachdenken.
Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern!